Kritischer Rückblick zum Marathon 2017:
RSG Ford Köln Marathon: Mit Hindernissen
Der Titel beinhaltend das Fazit: Ein Marathon mit Hindernissen! Nach vielen Jahren stehe ich mal wieder bei einem "offiziellen" Radmarathon am Start, unterstützt und begleitet vom Langen. Im Vorfeld war ich mir unsicher wie ich diesen bewältige.
Hindernis 1: 13 Tage Radpause vorab
Hindernis 2: Am Abend vorher habe ich mich leicht verhoben beim Umräumen der Winterreifen, also am Morgen gut eingecremt mit Voltaren und Wärmegel.
Hindernis 3: Um 5:30 kommt die Absage von Kumpel Bussi. Leider eine Unterstützung weniger, ihm selber tats wohl am meisten leid.
Hindernis 5: Der gleiche Müll dann bei der Zielankunft. Die Streckenplaner schicken einen mitten durch die Kölner Innenstadt, den Stadtteil Mülheim, um irgendwie über die Rheinbrücke zu gelangen. Immer in Hektik zwischen Radweg, parkenden Autos oder der stark befahrenen Straße.Hindernis 4: Das neue Start/Ziel bei den FORD-Werken in Köln-Niehl. Einfach nur Schrott!! Die ersten km fährt man mitten durch das Industriegebiet von FORD - dazu haben wir uns noch verfahren mit einem Dutzend anderer Radler.
Hindernis 6: Kurz vor dem Ziel kommen wir noch in einen Schützenumzug. Der Versuch seitlich vorbeizufahren wird jäh per Megaphon unterbunden: "Radfahrer bitte absteigen!" brüllt es aus dem Polizeiwagen. Wir warten, eine Oma bietet uns Wasser an, irgendwann entscheiden wir direkt zum Parkplatz zu fahren und später zum Zielort.
Eins ist sicher: An den FORD-Werken werde ich nicht mehr starten. Die Vereinsmitglieder waren selber unglücklich mit der Verlegung dorthin. Doch nun genug ausgekotzt:)
Mit Einstieg auf die Balkantrasse beginnt nach 20km der schöne Teil dieses Marathons. Sonntag morgens ist es schön leer und die Bäume bieten Schatten. Ab Bergisch-Born biegen wir ab zur Wuppertalsperre mit Anstieg nach Radevormwald und auf einer mir unbekannten Abfahrt zur Bevertalsperre. K2 ist in Wipperfürth an einem FORD-Autohaus. In Klaswipper geht es rechts ab, ein 15% Anstieg hoch nach Dohrgaul, da sieht man einige sterben. Über Kempershöhe nach Marienheide und weiter entlang der Lingsetalsperre gen Kierspe. Dies ist landschaftlich eindeutig der schönste Teil der Strecke.
Jetzt folgen rund 40km auf Bundesstraßen. Durch Kierspe, Meinerzhagen - unterbrochen von K3 (natürlich an einem FORD-Autohaus) - Bergneustadt und Gummersbach. Viele Streckenteile neu für uns, auch lässt es sich gut rollen, trotzdem: Das geht bestimmt interessanter!
Nach der Nudelsuppe an K3 bekommt der Lange plötzlich Aufwind, während mir diese schwer im Magen hängt. Hinter Meinerzhagen wechseln wir uns mit Tempoarbeit ab. Lag der Schnitt auf den ersten 100km knapp unter 26km/h, steigt er nun stetig. Am Anstieg an der bekannten Eichhörnchen Bar fällt er wieder. Bis Kaiserau wird wieder Gas gegeben und nach dem Anstieg Frielingsdorf kommt K4. 150km sind geschafft! Die Kräfte schwinden langsam. Ich werfe ein Power-Gel ein, zwei Becher Cola und ein paar Salzcräcker. Es gibt genügend Auswahl (Bananen, Äpfel, Kekse, Riegel, Haribo, Brote). Die Verpflegung ist wirklich top!!
So richtig Schwung haben wir beide nicht mehr. Die letzten beiden Anstiege (nach Jörgensmühle und ab Kürten hoch) sind eher eine Qual. Auf den Wellen nach Bechen bin ich im Sack. Da kommt K5 gerade richtig. Nochmal die Beine hochlegen und die letzten, meist flachen km in Angriff nehmen. Über Schildgen und Dünnwald fahren wir nach Köln hinein mit den oben genannten Ärgernissen.
Am Ende überwiegt die Freude den ersten Marathon der Saison 2017 geschafft zu haben. 205km, knapp 2000 Höhenmeter und ein 27,3 km/h Schnitt.